Konzert in Gersthofen bei Augsburg am 05.06.2004. The Musical Box spielen die „Selling England…“ Black-Show. Eine ganz besondere Aufführung von Genesis im Jahr 1974, sie waren mit dieser Form seinerzeit nur in den USA unterwegs. Die Show wurde in einem völlig neuen Format präsentiert, das bisherige Set wurde dunkler und noch effektvoller für Gabriels Masken und Posen. Die Bühne wurde mit schwarzen Vorhängen abgehängt, anstatt der weißen Aufbauten wie bei der normalen Tour.
TMB zeigten mit der Black-Show etwas, was Genesis selbst nie in Europa spielte. Es gab nur wenige Konzerte in denen sie mit den schwarzen Vorhängen experimentierten um die Show noch wirkungsvoller zu gestalten.
Seit Anfang der 1990‘ widmen sich die Musiker von TMB, eine Reihe von Offstage-Designern und Technikern mit großer Hingabe der detailgetreuen Rekonstruktion damaliger Shows. Die Tourneen von Genesis in den 1970′ dienten in erster Linie der Unterstützung der neu erschienenen Alben „Nursery Cryme“, „Foxtrot“, „Selling England by the Pound“ und „The Lamb Lies Down on Broadway“. Auf der Bühne geben TMB die Musik von Genesis der frühen Jahre mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit wieder. Musik die sich im Rock-Business zu jener Zeit sehr von der Masse abhob. Mit ihrem theatralischen Spektakel auf der Bühne, in Bezug auf Beleuchtung, Masken, Sets und Requisiten waren sie in der damaligen Musik-Szene ohne Konkurrenz.
Alle die Show-Elemente die ich bislang nur vom Hörensagen, Büchern und Musikzeitungen kannte und mir beim horchen der Musik nur gedanklich vorstellte, wurden jetzt Wirklichkeit. Die Bat-Wings, die Sonnenblume, der alte Mann, der Gang-Boss, das Licht, die Effekte und vieles mehr. Wundervolle Songs in anspruchsvoller und detailverliebter optischer Umsetzung. In dieser magischen Zeitreise gab es soviel zu sehen und erst recht zu hören. Diese Phase von Genesis wurde von TMB täuschend echt wieder zum Leben erweckt. Nach meinem ersten Kontakt (sh. eigenen Bericht) mit der Musik von Genesis habe ich mir immer wieder vorgestellt sie einmal live zu erleben, was mir aber erstmals bei „The Lamb…“ gelang. Die Shows der früheren Jahre konnte ich leider nie sehen. Das mir dies durch TMB Jahrzehnte später möglich wurde, hätte ich mir nie träumen lassen.