Dies ist ein Tribute-Album an die Band Genesis und ihr berühmtes Konzeptalbum „The Lamb Lies Down on Broadway“. Man kann es als symphonischen Filmsoundtrack bezeichnen, kombiniert mit authentischen Vintage-Rock-Instrumenten aus den 70er Jahren (darunter viele der original Keyboards von Tony Banks, die jetzt im Besitz von Kerzner sind).
Auf den „babyblauen Seiten“ war folgendes zu lesen: „Das Werk von Genesis ist ein Kult-Werk des Progrock und lädt dazu ein immer mal wieder neu aufgenommen zu werden. Bereits 2009 hat Nick D’Virgilio mit Rewiring seine Version von „The Lamb lies down on Broadway“ veröffentlicht. 2025 folgte die Neueinspielung von Keyboarder Dave Kerzner. Als großer Genesis-Fan ist „The Lamb lies down on Broadway“ für Kerzner kein perfektes Meistwerk, bei dem man jede Note genau nachspielen muss. Er verändert und variiert doch ordentlich. Allein der Opener zu „The Lamb…“ wirkt völlig anders, dabei sehr opulent ausgearbeitet. Am Ende von „The Chamber of 32 Doors“ hat er schon immer einen Instrumentalpart vermisst. In seiner Neueinspielung hat das Stück jetzt einen neuen orchestralen Schlussteil verpasst bekommen. Wie übrigens viele andere auch. An „Counting Out Time“ wurde ebenso ein orchestrales – diesmal verstärkt jazziges – Outro drangehängt, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen. Mit „The Light Dies Down Reprise“ und dem bombastischen „In the Cage reprise“ hat man gleich rein orchestrale Stücke mit drauf gepackt. So bekommt man Lust auf „The Lamb lies down on Broadway“, ausschließlich für Orchester konzipiert. Das wäre doch eine Idee, eine gute sogar.“
Dave Kerzner ist ein US-amerikanischer Musiker, Songwriter, Produzent und Sounddesigner. Sein Interesse an progressiver Musik entstand durch die Begegnung mit den frühen Genesis-Klängen, die ihm sein guter Freund und Bandkollege Jamie Rickel (Schlagzeug) näherbrachte. Während seiner Musikkarriere hat Kerzner mit Künstlern und Bands wie Alan Parsons, Genesis, Francis Dunnery, Neil Piert , Keith Emerson, Tom Waits und Smashing Pumpkins zusammengearbeitet.
Ich habe diese Neueinspielung nun mehrfach angehört und sie auf mich wirken lassen, für mich als Kenner dieses Albums ergaben sich trotzdem interessante Aspekte, wenngleich das Original in meinen Augen für immer unerreicht bleibt. Der direkte Vergleich mit dieser Version hat mir dies erneut verdeutlicht. Aber die kreativ nach Ideen von David Kerzner und John Hinchey orchestrierte Neueinspielung zeigt außergewöhnliche neue Aspekte und macht das Ganze auffallend hörenswert. Wenngleich ich sagen muss und dies ist sicher meine subjektive Wahrnehmung, manches wirkt auf mich etwas überladen und stellenweise ein wenig anstrengend. Dies macht mit Sicherheit den großen Unterschied zum Original aus. Es zeigt aber auch wie zeitlos dieses Werk ist, denn nach 50 Jahren wird sich noch immer intensiv damit auseinandergesetzt, musikalisch und in der Fachliteratur. Mein Fazit lautet, Kerzner hat sich ernsthaft und einfallsreich mit diesem Klassiker beschäftigt und gleichzeitig aufgezeigt welche Qualität dieses Stück Musikgeschichte darstellt. Dafür gilt ihm mein ganzer Respekt.