The Last Domino 2022 – Freude, Erinnerungen und Wehmut –
Montag der 14. März Köln/Lanxess Arena. Es war das zweite der insgesamt drei Konzerte in Köln. Am frühen Montagnachmittag war ich in Köln/Deutz angekommen, mein Hotel keine 10 Minuten von der Lanxess Arena entfernt, perfekt gebucht.
Bis zum Konzertbeginn waren noch ein paar Stunden Zeit, die nutzte ich um mich mit der Umgebung etwas vertraut zu machen und einen vorab gebuchten, tagesaktuellen Corona-Schnelltest zu machen. Bin zwar komplett geimpft, wollte aber gegen alle Eventualitäten gewappnet sein. Nicht auszudenken, wenn ich wegen eines Missverständnisses beim Impfnachweis nicht oder verspätet eingelassen worden wäre. Die Teststation befand sich auf einem zur Arena gehörenden Parkplatz, der ein Stück weit dahinter lag. Zu meiner Begeisterung war dies auch der Parkplatz der kompletten Genesis-Trucks und der Crew-Busse, eine beeindruckende Anzahl. Immer wieder fasziniert mich diese logistische Leistung bei einer solchen Tournee. Wobei in meiner Erinnerung an die Tour „Turn it on again“ 2007, die ich im Münchner Olympiastadion erlebte, es noch ein größeres Heerlager an Fahrzeugen war. Es war aber auch eine Open Air-Tour mit einer gigantischen Bühne für Stadien. Auf dem Parkplatz schoss ich meine ersten Fotos.
Vor dem Konzert ging ich noch eine Kleinigkeit essen, ganz in der Nähe meines Hotels. Danach zog ich mich „konzertgerecht“ (T-Shirt und Jeansjacke mit Aufnähern, sh. Foto) um und machte mich auf den „weiten“ Weg zur Halle. Gegen 18.30 Uhr zog ich los da ich aufgrund der Corona-Auflagen mit längerer Wartezeit rechnete und mich auf einen Zuschaueransturm einstellte. Weit gefehlt. Um diese Zeit war alles völlig entspannt. Ich möchte fast sagen, ich wurde „persönlich“ begrüßt und war kaum 5 Minuten später in der Halle. Zu meiner Freude blieb meine Eintrittskarte komplett unversehrt, kein Abriss. Mein Sammlerherz schlug höher.
Ich hatte einen sehr guten Platz im Unterrang mit hervorragendem Blick auf die Bühne. Gute 90 Minuten war noch Zeit bis Konzertbeginn. Da ging mir so durch den Kopf wie oft ich schon in Konzertarenen dem Auftritt verschiedener Bands entgegenfieberte und wie lange ich auf den heutigen Auftritt warten musste. Ganze zwei Jahre. Corona hat die Konzertlandschaft komplett auf den Kopf gestellt. Es gab Zeiten, da hatte ich fast alle Hoffnung aufgegben jemals wieder ein Konzert erleben zu können. An diesem Abend habe ich sogar das Warten bis zum Auftritt genossen. Man blickt so durch die Runde, während sich die Halle langsam füllt. Man entdeckt den einen oder anderen ebenfalls mit Genesis-T-Shirt neueren und älteren Datums. Die älteren Motive auf den Shirts kenne ich alle und stelle fest, sie sind in erstaunlich gutem Zustand. Wohl gepflegt für den Tag an dem sie wieder Verwendung finden und den alle so herbeisehnten. Dies ging mir nicht anders, ich trug ein T-Shirt des Genesis-Fanclubs “It“ bei dem ich schon viele Jahre Mitglied bin. Es entstand zur „Turn it on again“-Tour 2007. Manche Shirts saßen schon etwas enger…. die Jahre gehen leider nicht ganz spurlos an uns vorbei. Etwas erschreckt und ernüchtert hat mich der Anblick mancher Zuschauer, die mit einem Rollator unterwegs waren. Alles Fans meines Alters oder etwas älter. Aber ich glaube mich hätte ein solches Gefährt auch nicht von einem Besuch abgehalten…. Die Band und ihre Fans sind gemeinsam gealtert, auch ein Ausdruck erstaunlicher Treue die bei mir bis heute anhält. Im kommenden Jahr feiere ich persönliches Jubiläum, stolze 50 Jahre Genesis-Fan. – Einfach unglaublich –