In meiner eigenen Schreibe…. frei  nach John Lennon

Lange dachte ich darüber nach, soll ich diesen Artikel schreiben und ihn auf meiner Homepage veröffentlichen oder nicht, wurde er doch persönlicher als ursprünglich von mir geplant.

Noch immer spielt für mich die Liebe zur Musik, besonders zur Rockmusik, eine wichtige Rolle in meinem Leben. Auch nur ein Tag ohne sie ist mir kaum vorstellbar. Eine Leidenschaft die mir in schwierigen Zeiten immer geholfen hat und mir zeitlebens Halt gibt. Klingt in manchen Ohren vielleicht übertrieben, doch davon bin ich überzeugt.

In meinem Leben gab es ein Jahr, geprägt von einer persönlichen folgenschweren Krise. Mein Lebensweg der bis dahin in vermeintlich gefestigten und geraden Bahnen verlief geriet aus den Fugen. Gewohntes und vertrautes Leben begann plötzlich und unversehens vor meinen Augen zu zerbrechen. Es folgte eine Zeit schmerzlicher Erfahrungen im privaten Umfeld und es dauerte lange bis ich mich davon erholte. In dieser Phase meines Lebens  gab mir Musik Rückzugsraum, Halt und Schutz. Heute fühle ich mich stärker als zuvor. Nun, da ich kurz vor dem Ruhestand stehe blickt man unvermeidlich zurück, aber eben nicht nur auf sein Arbeitsleben….

Meine starke Bindung zur Musik spiegelt seit 2015 die Aktivität und Begeisterung für meinen Radiosender wider. Über viele Jahre war es ein langgehegter Wunsch von mir ein eigenes Radio zu betreiben, konnte aber aufgrund fehlender Möglichkeiten nie von mir verwirklicht werden. „Das „User Generated Radio“, wie die Betreiber des Internetportals laut.fm ihr Konzept nennen, macht Streamingtechnologie auch für private, nicht-kommerzielle Sendungsmacher nutzbar, was sich ansonsten aufgrund hoher GEMA– bzw. GVL-Gebühren eher schwierig gestaltet.“ (Quelle Wikipedia) In Kombination mit meiner Homepage hat sich das Konzept von mir ausgesprochen erfolgreich entwickelt – darauf bin ich stolz.

In verschiedenen Artikeln habe ich berichtet wie sich meine Leidenschaft entwickelt hat, möchte aber noch auf ein paar für mich wichtige Hintergründe eingehen.  In den 1970‘ und auch noch in den 1980‘ hörte man Schallplatten mit unterschiedlich guten Soundanlagen. Damit meine ich, sauberer Klang war in guter Qualität nicht immer leicht zu verwirklichen. Wenn man hochwertig Musik hören wollte musste man schon damals auf Kopfhörer zurückgreifen, mit Kabel und allem was dazu gehört. Am besten nahm man gleich neben dem Plattenspieler Platz, oft bedingt durch die begrenzte Kabellänge. Auch wenn der Klang akzeptabel war, lässt er sicht mit heutigen Qualitäts-Maßstäben bei Kopfhörern oder Lautsprecher nicht vergleichen. Dennoch auch zur damaligen Zeit gab es sehr gutes Equipment, aber leider in Preislagen die nicht für jedermann erschwinglich waren. Der technische Fortschritt war in dieser Hinsicht jedoch nicht aufzuhalten….

Ich war schon immer gerne mobil mit meiner Musik unterwegs, zu früherer Zeit aber nicht ganz so einfach. Alles begann mit eigenhändig bespielten Kassetten um sie beispielsweise im Auto zu hören oder über den damals sehr beliebten „Walkman“. Viele werden noch das Wort „Bandsalat“ kennen und wohl keine guten Erinnerungen daran haben. Aufwendiges und vor allem zeitraubendes zusammenstellen dieses Tonträgers wurde in Sekunden durch Bandeinzug zerstört. Zurück blieb nur Ärger und Frustration. Schon damals hoffte ich, dieses anfällige System möge nicht das Ende des technischen Fortschritts bleiben…. Die Entwicklung der CD lies meinen Wunsch in Erfüllung gehen. Sie war ein enormer Fortschritt, besonders im Klang und Handling. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Disc-Man erinnern, nicht gerade handlich aber immerhin transportabel, nur Erschütterungen mochte er gar nicht. Man schleppte leider ein enormes Equipment mit sich. Dann der MP3-Player, ein Quantensprung. Ich bin über viele Jahre Bahnpendler und bin täglich über zwei Stunden unterwegs. Jetzt konnte ich zum Beispiel das komplette Genesis-Werk auf einer Speicherkarte mitnehmen und hatte noch Platz für Hörbücher und Musik ohne Ende….  In der Früh auf dem Hinweg und am Abend auf dem Rückweg, Musik zur Entspannung nach einem langen Arbeitstag und all dies mit einem kleinen MP3-Player der kaum Platz benötigt. Für einen Musikliebhaber wie mich ging ein Traum in Erfüllung…

Aber welche Musik höre ich? Wer meinen Radio-Sender kennt weiß schon mal was mir gefällt und was ich gerne höre. Ich bin zwar ein Kind der 1970‘, bin aber auch offen für neuere Klänge, wenngleich mir wirklich nicht alles gefällt….  Ich habe einen Faible für Progressiv-Rock, insbesondere für lange komplexe Stücke, die diese Sparte der Rockmusik ja reichlich bietet. Meiner Meinung nach orientiert sich diese Form stark an der Kompositionsweise klassischer Musik. Es ist keine einfache Musik, nichts für nebenher, daher höre ich solche Songs per Kopfhörer und nur wenn ich mich absolut darauf konzentrieren kann. Ich vermag mich dabei buchstäblich fallen zu lassen und kann mühelos in die Musik eintauchen. Es mag etwas kitschig klingen, aber wenn ich die Augen schließe bin ich in einer anderen Welt. Das trifft besonders auf  Bands wie Genesis (Gabriel-Ära) oder Yes zu. Die vielschichtige und kompositorisch anspruchsvolle Musik fasziniert mich immer wieder aufs Neue, so oft ich sie auch höre…. Viele Stücke entfalten sich  erst bei entsprechender Länge, ähnlich einer klassischen Symphonie. Die Rock-Musik Mitte der 1970‘ war auf ihrem kreativen Höhepunkt, sie gipfelte in einer Reihe berühmter Konzeptalben, die eine besondere Anziehungskraft auf mich ausüben. Bei der Veröffentlichung ihrer Platten konnten die Musiker ihren Ideen freien Lauf lassen, ungehindert von kommerziellen Zwängen oder Forderungen ihrer Plattenfirma. Heute etwas unvorstellbares.

Inzwischen konnte ich einen weiteren Traum verwirklichen. Ich habe ein eigenes Musikzimmer mit allen Möglichkeiten was mich mit meiner Musik verbindet. Eine kleine Musikbibliothek mit diversen Biographien, eine Musikanlage und Platz für alles was ich im Laufe meines Sammlerlebens zusammen getragen habe. Ich genieße es sehr,  denn es ist für mich keine Selbstverständlichkeit. Hier kann ich meiner Passion ungestört nachgehen. Meine Frau hat mir dies ermöglicht wofür ich ihr sehr dankbar bin, denn ich weiß sie steht hinter meiner Leidenschaft.