Konzert 21.06.1987 München Olympiastadion
Durch eine Umschulung in den 80′ Jahren, genau gesagt von 1984 -1987 gab es in meiner beruflichen Laufbahn eine deutliche Veränderung. Zu meinem erlernten Beruf des Buchhändlers absolvierte ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Für meine junge Familie und mich war dies keine einfache Zeit, war es doch auch eine finanzielle Herausforderung. (Konzerttickets waren auch damals nicht preiswert ) Ich schildere dies deshalb, weil ich im Jahr 1987 erfolgreich diese Umschulung beendete und mich selbst mit einem Ticket für den Genesis-Auftritt im Münchner Olympiastadion belohnte.
Von meinem damaligen Wohnort Augsburg nutzte ich einen Shuttle-Bus direkt zum Olympia-Park in München. Das Konzert repräsentierte das bis dato erfolgreichste Album in der Bandgeschichte „Invisible Touch“ aus dem Jahr 1986. Viele Songs dieser Platte wurden zum festen Bestandteil späterer Tourneen. Phil Collins tanzte besonders in den 80‘ auf fast allen Hochzeiten, Solo erfolgreich, nicht weniger Erfolg mit Genesis und zum „Ausgleich“ mit der Jazz Rockband Brand X. Seine Popularität schien in diesen Jahren keine Grenzen zu kennen. Das Album brachte fünf US Top 5-Singles hervor und mit dem Titelstück „Invisible Touch“ den einzigen Nummer 1 Hit in den US Charts. Sie waren 1987 die erste Band der es gelang vier ausverkaufte Konzerte in der Wembley-Arena zu geben. Ebenso die ersten, die Vari Lite-Lichteffekte, JumboTron-Videoschirme sowie das Prisma-Soundsystem zum Einsatz brachten, heutzutage Standard bei Rockkonzerten in großen Stadien, damals aber einzigartig. Als Live-Band waren sie Licht- und Soundtechnisch einer der gefragtesten Bands jener Zeit. Große Arenen wie eben das Münchner Olympia-Stadion konnte von ihnen perfekt bespielt werden.
In meiner Erinnerung lebte das Konzert von einem ungemein präsenten Entertainer Phil Collins und seinem Einsatz nicht nur am Mikro. Seine Solo-Erfolge waren ihm auch auf der Genesis-Konzertbühne anzumerken. Ein Wermutstropfen an diesem Abend war für mich persönlich der Wegfall mancher Klassiker, Fans wie ich hatten schon den ein oder anderen älteren Song erwartet, leider wurde diese Hoffnung nicht erfüllt. Dafür gab es im Programm dieser Tour, wie bei späteren Tourneen auch, ein längeres Medley aus älteren Stücken. Ein großer Freund dieser Zusammenstellungen war ich allerdings nie, denn die hier verwendeten Klassiker sind meiner Meinung nach einfach zu schade, um sie musikalisch nur auf Einzelteile eines Songs zu reduzieren. Genesis lösten mit „Invisible Touch“ einen regelrechten Hype aus, die weltweite Tournee war nahezu überall ausverkauft und dauerte von September 1986 bis Juli 1987. Sie waren mit dieser Tour endgültig auf dem Olymp der Konzertbühnen angekommen.