The Musical Box – „The Lamb lies down on Broadway“ Stadthalle Germering

Mittwoch der 30.11.2022 mit knapp 15 Minuten Verspätung  begann der Auftritt  von TMB.  Doch diese Verzögerung  war absolut zu verschmerzen, bedenkt man dass durch Corona diese „Lamb-Tour“  zwei Jahre auf sich warten lies, was sind da 15 Minuten.  Der ursprüngliche Termin wäre am 26.11.2020 im Münchner „Circus Krone“ gewesen. Während dieser 2  Jahre hatte ich schon fast die Hoffnung aufgegeben. Doch der Genesis-Gott hat es gut mit mir gemeint und die Tour mit 7 Auftritten in Deutschland wurde nachgeholt. Zusammen mit meiner Frau machte ich mich an diesem Tag auf nach Germering, dort hatten wir unweit der Halle ein Hotel gebucht, denn eine späte nächtliche Rückfahrt wollten wir uns nicht antun.

Ich war wie immer bei Konzerten,  diesmal mit meiner Frau, rechtzeitig in der Halle.  Im Foyer haben wir uns ein wenig umgesehen, für das Fan-Herz war ein Merchandising -Stand aufgebaut. Das Publikum bestand aus überwiegend männlichen Zuschauern etwa meines Alters,  vereinzelt auch ein paar jüngere.  Wir hatten feste Plätze die sich aber durch die Verlegung vom Circus Krone nach Germering geändert hatten. Vom Veranstalter WiV-Entertainment  wurde mir dies einige Tage vorher vorbildlich per E-Mail mitgeteilt, mit Angabe der neuen  Sitzreihe und Platznummern. Etwa 20 Minuten vor Konzertbeginn wollten wir unsere Plätze einnehmen wurden aber am Eingang zum Saal abgewiesen, mit der Begründung wir müssten vorab die Karten „umschreiben“ lassen, wir staunten nicht schlecht. Niemand mit den „Circus Krone“ Karten von 2020 wusste dies. Es hing nirgends im Foyer der Halle eine Information, noch wurde vorab im E-Mail ein entsprechender Hinweis gegeben. Dies bedeute einreihen in eine längere Schlange an der Abendkasse, viele um uns herum äußerten ihren Unmut und Unverständnis. Alle Infos zu den Sitzplätzen gingen aus dem E-Mail eindeutig hervor, man hätte also nichts weiteres benötigt.  Als ich an der Reihe war wurden meine Karten mit einem Stempel von WiV versehen und handschriftlich die im E-Mail angegebene Sitzplatznummer auf der Eintrittskarte eingetragen. (sh. Foto) Mein E-Mail Ausdruck wurde einbehalten. Der tiefere Sinn dieser Aktion erschließt sich mir bis heute nicht und ich glaube viele Besucher dachten ähnlich.  Die einzige Auswirkung war Ärger und eine Zeitverzögerung, denn das Konzert konnte deshalb nicht pünktlich beginnen da zum eigentlichen Beginn des Konzertes noch immer Besucher an der Abendkasse anstanden.

Aber zum schönen Teil des Abends. Bei den ersten Klängen zu „The Lamb…“ bebte ich innerlich, dies nochmal live erleben…. Meine Blicke irrten über die Bühne, ja nichts verpassen von den Dias, dann zum Sänger, auf den Gitarristen und zurück zum Keyboarder, die Lichteffekte nicht zu vergessen. Fast durchgängig optische Reize, man hatte zu tun alles zu erfassen. Musikalisch wird alles sehr authentisch dargeboten, wenn auch nicht fehlerfrei  –  ist eben live. „The Colony Of Slippermen“  vielleicht das interessanteste Stück des Abends – musikalisch wie auch in seiner optischen Umsetzung. Mein Favorit ist „The Lamia“, für mich einer der schönsten Titel von Genesis. Bei diesem Song wünsche ich mir immer er möge nicht enden. Am Schluss des Konzertes: Die beiden Zugaben. „The Musical Box“ mit  Instrumentalpassagen in unbeschreiblicher Dynamik und Intensität, zweifellos mit das Beste was Genesis je geschrieben hat. „Watcher Of The Skies“ als letzter Akt und krönender Abschluss eines musikalisch überragenden Abends. Der Song,  mit dem ich den Einstieg in die Welt von Genesis verbinde. Mein persönliches Highlight des Konzertes, auf den ich den ganzen Abend hingefiebert habe. Mit diesem Stück werden so viele persönliche Erinnerungen wach, als ich es zum ersten Mal 1973 hörte dachte ich nicht im Traum daran im Jahr 2022 noch immer solche Empfindungen zu haben. Das Publikum wurde von TMB auf eine unvergessliche Zeitreise mitgenommen.

 

 

Fotos: Thomas Fay